by Regula Ehrliholzer und René Wäger, mit einem Essay von André Vladimir Heiz

Ein Buch mit Bildern von Zeichen, Markierung und Worten. Fotografiert von Frühling 2020 bis Frühling 2021. Eine Sammlung, die dokumentiert, ordnet, aufzeigt und zu Fragen aufruft. Über 1200 iPhone-Fotos von Regula Ehrliholzer und René Wäger. Mit Texten von Regula Ehrliholzer, René Wäger und André Vladimir Heiz. Das Buch ist eine Hommage an die zum grössten Teil von Laien erstellten Markierungen – eine Art Ur-Grafik. Es werden Fragen, die das Vorkommen von Zeichen im öffentlichen Raum aufwerfen, behandelt.

Der Titel «Means to an End» bedeutet «Mittel zum Zweck»

Weshalb dieses Buch

Die ersten Erfahrungen mit visuellen Systemen zur Orientierung im Raum weckten unser Interesse zu einer Zeit, als das öffentliche Leben auf ein Minimum beschränkt wurde und neue Regeln in Kraft traten, die im Raum sichtbar wurden. Als Gestalter:innen beschäftigen wir uns laufend mit Kennzeichnung, Beschriftung und Wegleitungen. Das Bundesamt für Gesundheit erliess Auflagen, an welche sich Geschäfte, die während der «Ausserordentlichen Lage» geöffnet sein durften, zu halten hatten. Für die Umsetzung der Bestimmungen wurden Merkblätter zur Verfügung gestellt, die bald überall zu sehen waren. Weitgehend aber waren Geschäfte für die Umsetzung der Vorgaben auf die Interpretation von Verordnungen angewiesen.

Zeitgleich begannen Regula Ehrliholzer und René Wäger zu fotografieren, weshalb sie sich für dieses Projekt zusammengeschlossen haben. Vereinzelt begegneten sie Bildern von «Corona-Markierungen» in den Social Media, es gibt jedoch keine umfassende Sammlung und Aufarbeitung all dieser ephemeren Werke. Sie wählten das Medium Buch, um aus einer chronologischen Sammlung einen neu geordneten, gestalteten Raum zu kreieren, welcher auch die Funktion eines «Poesiealbums» übernehmen kann. Das Projekt kann auch als Basis dienen für die Erforschung von «vernacular signage».

Angaben zum Buch

Titel: Means to an End
Autor:innen: Regula Ehrliholzer, René Wäger, André Vladimir Heiz
Verlag: everyedition, Zürich
Erscheint: Oktober 2021
Sprache: Deutsch/Englisch
Seiten: 272 S. (Bildteil 248 Seiten; Textteil, 24 Seiten)
Format: 215×300 mm, Softcover, Klebebindung
Einband: Kartonierter Einband 
Farbe: 4/4 (CMYK)
Auflage: 500 Exemplare, Erste Auflage
ISBN: 978-3-9524894-8-2

Idee und Fotografie: Regula Ehrliholzer und René Wäger,
iPhone-Aufnahmen (6, 7 und 11)
Mit einzelnen Gastbeiträgen von Daniel Frei, Michael Guggenheimer,
Max Hofmänner, Martina Müller, Samo Štahler,
Sylvia V. Clara Zellweger, Beatrice Ziörjen
Aufnahmeorte u.a.: Aarau, Aigle, Baden, Bern, Biel/Bienne, Bischofszell,
Cannobio, Dresden, Flüela­pass, Fribourg, Friedrichshafen, La Chaux-de-Fonds, ­Görlitz, Lausanne, Le Locle,
Lenzburg, ­Lenzerheide, Locarno, Luino, Luzern, Neuchâtel, Schlieren, Scuol-Tarasp, St. Gallen, Turgi, Unterägeri, Windisch, Zernez, Zürich
Special Thanks: Juli Gudehus und Ralph Steinbrüchel für die immer hilfreichen Anregungen
und Rafal Skoczek für die Schrift auf dem Cover
Lektorat und Korrektorat: Thomas Schlachter, Zürich
Übersetzung: Julia Thorson, Lingua Cultura, Zürich
Layoutkonzept: Vieceli & Cremers, Zürich
Satz und Layout: Regula Ehrliholzer, Zürich
Papier: Okastar, Munken Kristall 
Druck und Bindung: Eberl & Kœsel GmbH & Co. KG
Lithografie: Martin Flepp, Viaduct
Schrift: Bradford (Lineto)
Mit der Unterstützung von: Volkart Stiftung

Inhalt

Bildteil farbig
Textteil (durch anderes Papier abgehoben):
 Inhaltsverzeichnis
 Regula Ehrliholzer: «Do not stop here»
 René Wäger: «Post Turgi und die Corona-Signaletik»
 André Vladimir Heiz: «Zeichen sind auf dem Weg»
Autor:innen
Impressum

Autor:innen

Regula Ehrliholzer
Die in verschiedenen visuellen Medien (Fotografie, Installationen, Collagen, Zeichnungen) arbeitende Zürcher Künstlerin und Gestalterin Regula Ehrliholzer ist Initiantin dieses Projekts. Ursprünglich Geografin, arbeitet sie seit 2004 als Gestalterin und seit 2011 bei dr/eh, dreh gmbh. Sie beschäftigt sich beruflich mit Signa­letik. Vorgängig Leiterin des Fachbereichs Visuel­le Kommunikation bei Statistik Stadt Zürich. Ku­ra­torin für den Kunst- und Kulturverein «KASSETTE für projekte».

René Wäger
Als gelernter Schriftsetzer mit Weiterbildung zum Typo­grafischen Gestalter hat sich Wäger den Buch­sta­ben schon früh hingegeben. Seit dreißig Jahren ist er Berufsschullehrer für Typografie, Schrift und Gestaltung – sprich: Bildungsgärtner, Prozessbegleiter und Beobachter. Im Zentrum seiner Tätigkeit liegen ­die Liebe zu den Buchstaben, das Fördern ­gestal­te­ri­scher Prozesse und die Auseinandersetzung mit Kreativität. Manchmal hat er nebenbei noch Zeit für sein Projekt «www.allerlei­schönes.ch».

André Vladimir Heiz
Seit seinem »Satz zum Gesamtkunstwerk« für Harald Szeemann setzt André Vladimir Heiz Zeichen. In Wort und Bild. In seiner Muttersprache auf Französisch, in seiner Vatersprache auf Deutsch. Als leidenschaftlicher Dozent führt er auf das offene Feld der Semi­otik und verfolgt den Fluchtpunkt der Wahr­neh­mung. Über alle Landes- und Sprachgrenzen hinaus. Zwischen Wissenschaft und Kunst, Empirie und Ex­pe­riment. Als Forscher entwickelte er eine wegweisen­de» Matrix der krea­tiven Prozesse« – unterstützt von der schweize­ri­schen »Kommission für Technologie und Innova­tion« (Sonderedition Typografische Monatsblätter Nr. 3/2002). In einem programmatischen Manifest wid­mete er sich dem »Medium – eine Welt dazwischen« – (Museum für Gestaltung, Schriftenreihe 23, Zürich 1998). Essentiell und existentiell umkreist er in seinem jüngsten Essay »Im Augenblick – der springen­de Punkt im Leben« die Ur-Sache der Wirkung des Daseins schlechthin (Verlag Ralph Klever, Wien 2021). Als nomadischer Einzelgänger auf dieser Welt will er sich von der unmittelbaren Wahrnehmung stets aufs Neue unterwandern lassen.